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Die heutigen Jilli von Thusis haben ihren Ursprung in den Jehli von Sculms. Der 1755 in Arezen geborene Samuel Jilli/Jehli verzog nach Thusis und verheiratete sich im Jahr 1789 in zweiter Ehe mit der dort einheimischen Nesa Hosang (1764–1834). Die Ehe ist sowohl im Thusner als auch im Versamer Kirchenbuch eingetragen. Die Nachfahren dieses Samuel aus der ersten, 1779 in Urmein geschlossenen Ehe mit Menga Liver (1757–1788) tragen heute den Namen Jehli und sind keine Thusner Bürger.

 

Eheeintrag im Versamer Kirchenbuch der in Thusis geschlossenen Ehe von Samuel Jeli mit Jfr. Nesa Hosang (Aufnahme: Fredi Götz, Turgi)

 

Dass die Jilli von Thusis ihren Bezug zu den Safientaler Vorfahren in der Folge verloren haben und wohl deshalb heute eine ursprünglichere Variante des Nachnamens tragen, mag vielleicht daran liegen, dass die Väter in den ersten beiden Generationen früh verstarben und die Verbindungen zu den Verwandten in der Folge abbrachen:

Oben erwähnter Samuel Jehli/Jilli (1755–1806) verstarb, als sein einziger Sohn aus zweiter Ehe Christian Jilli (1798–1822) acht Jahre alt war. Dieser Christian Jilli wurde 1815 von seiner Mutter ins Thusner Bürgerrecht eingekauft und war somit erster Thusner Bürger dieser Linie. 1821 heiratete er Anna Adank von Fläsch. Gut vier Monate nach der Hochzeit verunglückte er in der Via Mala, fünf Monate bevor sein Sohn Christian Jilli, am 7. Juli 1822 in Thusis das Licht der Welt erblickte.

Die Nebenlinie Ia-Jilli zählt seit jeher wenige Vertreter, alle heutigen Vertreter gehen auf Christian Jilli, geb. 1822 zurück, der in erster Ehe mit Ursula Pedrett, geb. 1822 in Präz und in zweiter Ehe mit Eva Wieland, geb. 1837 in Brün bei Valendas verheiratet gewesen war.

 

Frühere Jilli in Thusis

Vertreter des Namens finden wir schon früher in Thusis. Im Kirchenbuch, das eigentlich später beginnt, sind die Opfer der Pest im Jahr 1629 nachgetragen. Am 2. Oktober 1629 ist demnach dem Thommen Jülli eine Tochter gestorben. Auch später finden wir im Totenbuch Vertreter des Namens. Dieser Jilli-Zweig verschwindet 1763 im Namensstamm, 17 Jahre bevor ein neuer Zweig aus dem Safiental zuzieht. In Thusis finden wir somit frühere Zeugen des Nachnamens als in Versam – ohne augenscheinliche Verbindung.

Bislang gefundene frühere Vertreter:

Julius Jylly (1640–1695)

Vielleicht dessen Kinder: Christina Jily (1668–1735), Christ Jylly (1669–1741), Barbla Jylly (1670–1688), Clauß Jylly (1679–1695)

Weiters: Agatha Jelli (1695–1763)

Christ Jylly (1669–1741) heiratet 1704 Anna Schreiber. Deren Tochter Anna Jylly (1710–1763) heiratet 1747 Jos Hosang.

 

Familienübergreifendes

Mit Vertretern folgender Familiennamen verheirateten sich die Jilli von Thusis bis 1900: Adank von Fläsch GR, Hosang von Thusis GR, Juon von Valendas GR, Liver von Thusis GR, Pedrett von Präz GR, Voneschen in Samedan GR, Wieland von Brün (Valendas GR)